Jesus: Seine Geburtsstunde verändert alles!
Josef machte sich auf den Weg nach Betlehem, zusammen mit seiner Verlobten Maria, die schwanger war. Als sie dort ankamen, kam für Maria die Zeit der Entbindung. Sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall. Denn in der Herberge hatten sie keinen Platz gefunden.
In jener Gegend waren Hirten auf freiem Feld, die hielten Wache bei ihren Herden in der Nacht. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und sagte „Habt keine Angst! Ich habe eine große Freudenbotschaft für euch und für das ganze Volk. Heute ist euch der Retter geboren worden: Christus, der Herr! Und dies ist das Zeichen, an dem ihr ihn erkennt: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe.“ Die Bibel, aus Lukas 2.
Das Leben Jesu beginnt ganz ärmlich. Seine Eltern haben eine Reise hinter sich.
In Bethlehem angekommen, finden sie nirgendwo Unterschlupf. Ein Verschlag für Tiere muss ihnen als Quartier ausreichen. Ausgerechnet im stinkenden Stall setzen die Geburtswehen ein. Das erste Bettchen für Jesus ist eine Futterkrippe.
Mit dieser ersten Geschichte aus dem Leben Jesu macht die Bibel gleich zu Beginn des Lukasevangeliums deutlich: Wenn Gott zu den Menschen kommt, dann macht er das auf ganz schlichte und einfache Weise. Jesus wird eben nicht im Schloß Bellevue oder in einem 5-Sterne-Hotel geboren.
Im ganz normalen Alltag, mitten im ganz normalen Leben kommt Jesus an. Auch die anschließende Geschichte von den Hirten macht das deutlich. Gott kommt zu allererst und mit Vorliebe zu den Menschen, die am Rand stehen. Am Rand der Gesellschaft, am Rand des Erfolgs oder „am Rand des Abgrunds“. Dass die Hirten und nicht irgendwelche Reichen oder Einflussreichen zuerst von Jesu Geburt erfahren, soll ihnen deutlich machen: „Ihr seid reich beschenkt, wenn ihr es mit Jesus zu tun habt.“
Die Sache mit dem christlichen Glauben ist manchmal nicht einfach zu verstehen. Deswegen bekommen die Hirten von den Engeln ein wenig himmlische Nachhilfe:
„Keine Angst! Dies ist eine Freudenbotschaft! Euch ist der ‚Retter’ geboren!“ ‚Retter’ kann man auch ganz gut mit ‚Helfer’ übersetzen.
Die Botschaft von Weihnachten ist also:
„Jesus ist geboren.
In ihm kommt Gott zu euch.
Zu euch, die ihr am Rand steht.
Zu euch, die ihr euch vielleicht als Randfiguren fühlt.
Keine Angst.
Gott meint es gut mit euch!
Er will euer Helfer sein.
Mitten im ganz normalen Alltag.
Mitten im ganz normalen Leben.“
Wo könnte oder wo sollte Jesus in ihrem ganz normalen Alltag ankommen?
Jesus: Ein ganz normaler Teeny geht nicht ganz normale Wege.
Die Eltern von Jesus pilgerten jedes Jahr zu einem religiösen Fest nach Jerusalem. Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie ihn zum ersten Mal mit. Nach dem Fest machten die Eltern sich wieder auf den Heimweg. Der junge Jesus blieb in Jerusalem. Seine Eltern dachten aber, er sei irgendwo unter den Pilgern. Abends suchten sie ihn. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.
Nach drei Tagen entdeckten sie ihn endlich im Tempel. Er saß bei den Priestern, hörte ihnen zu und diskutierte mit ihnen. Seine Eltern waren ganz außer sich, als sie ihn fanden. Die Mutter sagte zu ihm: »Kind, warum hast du uns das angetan? Wir haben dich überall gesucht und große Angst um dich ausgestanden.« Jesus antwortete: »
Habt ihr nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?«
Jesus kehrte mit seinen Eltern nach Nazaret zurück. Seine Mutter bewahrte das alles in ihrem Herzen. Jesus nahm weiter zu an Jahren wie an Verständnis, und Gott und die Menschen hatten ihre Freude an ihm. Die Bibel, aus Lukas 2.
Das Leben Jesu geht ganz normal weiter.
So normal, wie das Leben Jesu begonnen hat, so normal geht es weiter. Jesus wächst in einem kleinen Dorf als Sohn eines Zimmermanns und einer Hausfrau auf. Im Teenyalter passiert das, was bei Heranwachsenden nicht selten passiert: Jesus geht –ausgerechnet bei einem Besuch in einer Großstadt! - seine eigenen Wege und löst bei seinen Eltern dadurch Sorgen und Verlustängste aus. Jesus, der ganz normale Teeny.
Die Eltern finden ihn wieder. Allerdings nicht in einer Kneipe, nicht in einer Disko oder bei einer Party mit Gleichaltrigen. „So ganz normal ist unser Teeny aber nicht!“ Das ahnen oder wissen seine Eltern schon lange. Nach drei langen Tagen finden sie Jesus im Zentrum des religiösen Lebens, im Tempel, wieder. Da sitzt er, hört den frommen Leuten zu und diskutiert sogar mit ihnen. Jesus ist in der Erwachsenenwelt angekommen. Das ist sicher nicht einfach für Maria und Josef. An seiner ‚Ausrede’ haben sie vermutlich noch mehr zu schlucken. » Habt ihr nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?« Da sind sie Jahre lang bemüht, ihm ein gutes Elternhaus zu bieten und Jesus spricht so einfach vom ‚Haus meines Vaters’.
Diese Geschichte macht einerseits deutlich, dass Jesus ein ganz normaler Teeny war, dass er es aber auch von Anfang an mit Gott, dem Schöpfer, Erlöser und Freund aller Menschen zu tun hat. Denn ‚Haus des Vaters’ ist eine außergewöhnliche Bezeichnung für den Tempel. Jesus weist damit seine menschlichen Eltern auf seinen himmlischen Ursprung hin. Gott und Jesus haben dieselbe DNA, sind aus einem Holz geschnitzt, gehören unauflöslich zusammen.
Kein Wunder, dass Maria diese Aussage erstmal ‚im Herzen bewahrt’, oft daran gedacht hat, alles aber erstmal für sich behalten hat.Der letzte Satz, “Gott und die Menschen hatten ihre Freude an Jesus“, ist wie eine Zusammenfassung des Lebens Jesu: Gott hat Freude an Jesus. Und Menschen haben Freude an Jesus.Jesus ist auf diese Welt gekommen, damit nicht nur Gott, sondern auch Menschen wie du und ich Freude haben.
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was Sie an der Person Jesu freut? Nehmen sie sich Zeit. Denken Sie über Jesus nach. Das wird Sie freuen!
Jesus: Der Mann, der ständig zu den Menschen unterwegs ist.
Jesus kam nach Galiläa. Die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und alle sprachen mit höchster Achtung von ihm.
So kam Jesus auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war. Dann ging er hinunter nach Kafarnaum, einer Stadt in Galiläa. Dort sprach er in der Synagoge und die Menschen waren sehr beeindruckt. Dann verließ Jesus die Stadt und zog sich an eine abgelegene Stelle zurück. Aber die Leute suchten nach ihm, bis sie ihn fanden; sie wollten ihn festhalten und nicht weggehen lassen. Doch er sagte zu ihnen: »Ich muss auch den anderen Städten die Gute Nachricht verkünden, dass Gott sein Reich aufrichtet; denn dazu hat Gott mich gesandt.« Die Bibel, aus Lukas 4.
Das Leben Jesu ist immer in Bewegung. Und bewegend.
Jesus ist kein spiritueller Lehrer, der sich an einem heiligen Ort schlaue Gedanken macht, um dann wichtige Reden zu schwingen. Er hat auch keinen Lehrstuhl an einer Universität. Mit seinen Freunden zieht er durchs Land. Er ist immer mitten im Leben zu finden. Auf den Straßen, in den Häusern, auf den Dorfplätzen. Und manchmal auch dort, wo sich die gläubigen Menschen treffen. Unterwegs begegnet er vielen Menschen und erzählt ihnen von Gottes Reich. Dafür benutzt er oft Bilder und Vergleiche aus dem Alltag. Die Leute können ihn verstehen.
Er zieht durch die Gegend und erzählt den Menschen von dem, was ihm am Wichtigsten ist: „Gottes Reich beginnt jetzt! Es ist gegenwärtig. Und es wächst weiter!“
Er bringt den Menschen bei, zu allererst an Gott und sein Reich zu denken. Und dafür zu beten. „Dein Reich komme! Dein Wille geschehe!“
Jesus ist immer in Bewegung. Es ist auch bewegend, was Menschen erleben, wenn sie ihm begegnen: Bei einem Steuereintreiber, den kein Mensch mochte, lädt er sich selbst zum Essen ein. Die Begegnung mit Jesus stellt das Leben des Mannes auf den Kopf. Ein Frau, die gesteinigt werden soll, findet bei Jesus Annahme, Hilfe und eine Perspektive für ihr Leben. Einem blinder Mann verhilft Jesus nicht nur zum Augenlicht, sondern zu einem klaren Blick fürs Leben.
Jesus, der ständig zu den Menschen unterwegs ist, bewegt viel. Mit seinem Unterwegssein macht er deutlich, dass der Glaube an Gott keine Religion ist.
Jesus geht es nicht um Institution, Religion oder Macht. Er möchte die Menschen zu einer Beziehung zu Gott, in Gottes Reich, einladen. Folgender Satz fasst das Leben Jesu ganz gut zusammen: „In den Religionen versuchen Menschen alles, um zu Gott zu kommen. Jesus hat alles getan, damit Gott zu den Menschen kommt.“
Können sie dem letzten Satz zustimmen? Oder was meinen Sie zu Thema Religion und Jesus?
Jesus: Der Mann, der was zu sagen hat.
Als Jesus die Menschenmenge sah, stieg er auf einen Berg und setzte sich. Dann begann er zu reden und lehrte sie: „Glücklich sind, die erkennen, wie arm sie vor Gott sind, denn ihnen gehört die neue Welt Gottes. Glücklich sind die Trauernden, denn sie werden Trost finden. Glücklich sind die Friedfertigen, denn sie werden die ganze Erde besitzen. Glücklich sind, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden. Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen.“
Die Bibel, aus Matthäus 5.
Das Leben Jesu betrifft mein Leben. Jesus ist schon besonders. Wenn er den Mund aufmacht, verschlägt es vielen Leute die Sprache. Er redet so ganz anders von Gott, als man das gewohnt ist. Seine berühmt gewordene Bergpredigt fängt er zum Beispiel damit an, dass er ganz positiv und Mut machend redet: Er spricht vom Seligsein, vom Glücklichsein, vom Leben, das gelingen soll. Wenn Jesus predigt, dann will er niemanden abkanzeln, fertig machen oder moralisieren.
Wenn er auf Moralprediger trifft, werden seine Worte allerdings manchmal sehr hart und deutlich. Normalerweise, wenn Jesus redet, sind die Leute beeindruckt: „Als Jesus seine Rede beendet hatte, waren alle von seinen Worten tief beeindruckt. Denn er lehrte wie einer, der Vollmacht von Gott hat – ganz anders als ihre religiösen Führer.“ Die Bibel, Matthäus 7,29
Wenn Jesus redet, dann hat das mit dem Leben zu tun. Jesus wird konkret: „Macht euch keine Sorgen um euren Lebensunterhalt, um Essen, Trinken und Kleidung. Leben bedeutet mehr als Essen und Trinken, und der Mensch ist wichtiger als seine Kleidung. Und wenn ihr euch noch so viel sorgt, könnt ihr doch euer Leben um keinen Augenblick verlängern. Vertraut ihr Gott so wenig? Euer Vater im Himmel weiß doch genau, dass ihr dies alles braucht. Sorgt euch vor allem um Gottes neue Welt, und lebt nach Gottes Willen! Dann wird er euch mit allem anderen versorgen. Deshalb sorgt euch nicht um morgen - der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Lasten hat." Die Bibel, aus Matthäus 5.
Jesus hat etwas zu sagen. Nichts Theoretisches, Abgehobenes oder Belangloses. Die Sorge um das Leben kennt er ganz genau. Er macht allen Menschen Mut, eine neue Lebensperspektive zu gewinnen: Wenn Gottes Reich und sein Wille an erster Stelle stehen, dann wird manches Andere in den Schatten gestellt. Und: Jesus will nicht das Beste von den Menschen. In seinen Predigten wird deutlich, dass er immer das Beste für die Menschen möchte.
Was macht Ihnen gerade Sorgen? Hilft Ihnen vielleicht ein Gebet? Was würde ihre Lebensperspektive verändern?
Jesus: Sein Leben belebt das Leben anderer Menschen.
Die religiösen Führer brachte eine Frau zu Jesus und sagten: "Sie wurde auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt. Das Gesetz befiehlt, eine solche Frau zu steinigen. Was meinst du dazu?“ Jesus antwortete nicht. Als sie nicht locker ließen, sagte er: "Wer von euch noch nie gesündigt hat, soll den ersten Stein auf sie werfen!" Dann bückte er sich und schrieb mit dem Finger in den Sand. Als die Menschen das hörten, gingen sie einer nach dem anderen davon. Schließlich war Jesus mit der Frau allein. Da stand er auf und fragte sie: "Wo sind jetzt deine Ankläger? Hat dich keiner verurteilt?" "Nein, Herr", antwortete sie. "Ich verurteile dich auch nicht", entgegnete ihr Jesus. "Geh, aber sündige nun nicht mehr!" Die Bibel, aus Johannes 8
Das Leben Jesu verändert mein Leben
Jesus lässt sich nicht auf religiöse Diskussionen ein. Der einzelne Mensch ist ihm viel wichtiger als alle religiösen Richtigkeiten.
Die Geschichte von Jesus und der Frau ist typisch für Jesus. Sie macht Grundlegendes deutlich: Da, wo Jesus Menschen begegnet, da begegnet er ihnen voller Liebe und Respekt. Er geht auf Leute zu, baut Schranken ab und nimmt alle Menschen an.
Nie grenzt er Menschen aus, macht sie fertig oder beurteilt sie von oben herab. Jesus meint es immer gut mit den Menschen. Viele biblische Geschichten berichten davon, wie das Verhalten und Reden Jesu sich positiv auf das Leben derjenigen ausgewirkt hat, denen er begegnet ist.
Jesus fordert die Leute auch auf, konkrete Schritte zu tun. Zum Beispiel die Frau in der oben zitierten Geschichte: „Geh, aber sündige nun nicht mehr!“ Bei dem Wort „Sünde“ gehen bei vielen Leuten gleich die Jalusien runter. Bei der Frau in der Geschichte jedoch nicht. Sie hat erlebt, dass Jesus sie bedingungslos annimmt und sie nicht verurteilt. Auch mit ihrer Sünde. Damit das Leben besser gelingt, gibt Jesus ihr jetzt einen Rat: „Sündige nun nicht mehr!“
Das ist ganz wichtig: Ein weniger sündiges Leben ist keine Vorraussetzung, damit Jesus einem begegnet. Jesus möchte jedem Menschen begegnen. Ganz gleich, wie viel er auf dem Kerbholz hat. Ein paar Jahre nach dieser Geschichte schreibt der Apostel Paulus: „Gott hat uns seine große Liebe gerade dadurch bewiesen, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren.“ Die Bibel, aus Römer 5.
Jesus möchte, dass das Leben der Menschen, denen er begegnet, besser gelingt. Darum gibt er ihnen Ratschläge, Lebenshilfen, Lebensregeln an die Hand.
Deswegen: Wenn ich Jesus begegne, mich auf seine Worte einlasse, dann verändert sich mein Leben. Mein Leben soll besser gelingen. Damit ich selbst das Leben lebenswerter finde. Und wenn ich mich am gelingenden Leben freue, dann freut auch Gott sich.
Gibt es Dinge in Ihrem Leben, die geändert werden sollten, damit Ihr Leben besser gelingt? Haben Sie das schon einmal erlebt, dass das Leben plötzlich besser gelang? Wenn ja: Woran lag das?
Jesus: Sein Leben endet brutal.
Sie flochten eine Krone aus Dornenzweigen und drückten sie ihm auf den Kopf. Dann spuckten sie ihn an und schlugen ihn mit einem Stock auf den Kopf. Sie führten ihn hinaus, um ihn ans Kreuz zu nageln. Sie kamen an die Stelle, die ‚Schädelplatz’ heißt. Dort gaben sie Jesus Wein mit einem Zusatz, der bitter war wie Galle.
Sie nagelten ihn ans Kreuz. Die Soldaten und auch führende Priester, Gesetzeslehrer und Ratsälteste machten sich über Jesus lustig. Um zwölf Uhr mittags verfinsterte sich der Himmel über dem ganzen Land. Das dauerte bis um drei Uhr. Gegen drei Uhr schrie Jesus: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Dann schrie Jesus noch einmal laut und starb. Die Bibel, aus Matthäus 27.
Das Leben Jesu bleibt nicht vom Tod verschont. Das muss Jesus am eigenen Leib erfahren: Dornen werden in seine Kopfhaut gedrückt, er wird bespuckt und mit einem Stock geschlagen. Man gibt ihm ekelig Schmeckendes zu trinken und mobbt ihn. Jesus schreit auf. Er schreit zu Gott. Und stirbt. Jesus bleibt nicht von Schmerzen, von Angst und Alleinsein, ja nicht einmal vor dem Tod verschont. Er hat sein Leben gelebt wie jeder andere Mensch. Und er stirb wie alle Menschen. Auf brutale Weise noch dazu. Er hat alles durchgemacht. Ja, wirklich alles – auch das Schwere. Auch das Sterben. Auch den Tod.
Die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu will deutlich machen, dass Jesus auch und gerade die Tiefen des Lebens kennt. Schon während seines Lebens hat er sich immer an die Seite derer gestellt, deren Leben kein Höhenflug ist. Er weiß, wie es ist, wenn man gottverlassen ist. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Mitten im Sterben, mitten in seiner Einsamkeit wendet sich Jesus an Gott. Er schleudert ihm seine Lebens- und Sterbensfragen entgegen. Nein, Jesus wird Gott nicht verneinen. Aber die großen „Neins“ seines Lebens, so berichtet der Evangelist Matthäus, bringt er fragend zu Gott.
Auch die Frage, warum Gott das Leid zulässt, blieb am Kreuz unbeantwortet. Und sie bleibt bis heute unbeantwortet. Alle Menschen, die leiden, die hungern, die verfolgt werden, die Schweres erleben, dürfen glauben: Gott kennt meine Situation. Ich fühle mich gottverlassen. Aber durch das Sterben und den Tod Jesu weiß Gott, wie das ist.
Mir ist schwarz vor Augen. Jesus war schwarz vor Augen. Drei Tage lang. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Wie lange dauern meine drei Tage?
Ein anderer Evangelist, Johannes, berichtet von einem anderen Ausspruch Jesu am Kreuz: „Es ist vollbracht!“ (Die Bibel, Johannes 19).Auch dafür steht das Sterben Jesu und das Zeichen des Kreuzes: Durch das Sterben Jesu am Kreuz hat Jesus alles getan, was nötig war, um Dunkles, Schweres, Sündiges aus der Welt zu schaffen. Alle Menschen können und sollen aufrecht, versöhnt und ohne Angst vor Gott stehen. „Es ist vollbracht!“
Jesus: Sein Leben ist nicht zu Ende.
Maria stand draußen vor dem Grab und weinte. Dann schaute sie ins Grab hinein. Da sah sie zwei weiß gekleidete Engel. Sie saßen an der Stelle, wo Jesus gelegen hatte.
»Frau, warum weinst du?«, fragten die Engel. Maria antwortete: »Sie haben meinen Herrn fortgetragen und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben!« Als sie sich umdrehte, sah sie Jesus dastehen. Aber sie wusste nicht, dass es Jesus war. Er fragte sie: »Frau, warum weinst du? Wen suchst du?« Sie dachte, er sei der Gärtner.
‚Maria!’, sagte Jesus zu ihr. Sie wandte sich ihm zu und sagte: »Rabbuni!« Das ist Hebräisch und heißt: Mein Lehrer! Die Bibel, aus Johannes 20
Das Leben Jesu geht weiter. Bis heute.
Die Geschichte von der Auferstehung ist unglaublich! Neues Leben beginnt. Ein anderes Leben! Kein Wunder, dass Maria nicht an ein Wunder glaubt und Jesus für den Friedhofsgärtner hält. Diese Szene wirkt fast ein wenig humorvoll: Maria, Jesus und der Friedhofsgärtner!
Ja, nach dem Bitteren, nach Tod, nach Schmerzen und Leid, das macht diese Geschichte deutlich, soll nicht nur der trauernden und weinenden Maria wieder ein Lächeln über die Lippen huschen. Man darf sich wieder freuen. Man darf durchatmen, jubeln und sogar lachen. Osterlachen!
Die Ostergeschichte lacht sozusagen alle dunklen Geschichten aus: „Ihr habt vielleicht momentan das Sagen, aber nach der Zeit der Dunkelheit werdet ihr nichts mehr zu lachen haben. Dann ist alles hell im Licht des Ostermorgens!“
Wie Jesus auferstanden ist, das erzählt die Ostergeschichte nicht. Es geht bei dieser Geschichte auch keineswegs um naturwissenschaftliche Fragen. Die Frage ist vielmehr: Will ich an diesen Jesus glauben, der das erlebt hat? Der durch das Schwere und den Tod gegangen ist und der dennoch lebt. Der Glaube an die Auferstehung hängt zu allererst mit dem Auferstandenen zusammen. Um den geht es im Glauben. Mit ihm hat man manches zu lachen. Man kann auch manche Dinge auslachen, nicht so ernst nehmen.
Bei Schwerem im Leben weiß man ihn an seiner Seite. Ja, selbst im Sterben. Jesus kennt das. Man darf aber auch glauben, dass man, wie Jesus, auferstehen wird.
Wie? Das ist nicht zu erklären und auch gar nicht so wichtig.
Aber dass wir Menschen mit Jesus auferstehen, da ist sich z.B. der Apostel Paulus ganz sicher: „Christus ist vom Tod auferweckt worden, und als der erste Auferweckte gibt er uns die Gewähr, dass auch wir auferstehen werden. Durch den Menschen Adam kam der Tod. So kommt auch durch den einen Menschen Jesus die Auferstehung vom Tod“. (Die Bibel, 1.Korinther 15). Jesus selbst sagt: „Ich lebe und ihr sollt auch leben!“ (Die Bibel, Johannes 10)
Die Ausstellung besteht aus sieben Edelstahlkonstruktionen mit Banneraufhängung. Sieben Grundplatten werden aus dem Anhänger geholt und an der Stelle positioniert, wo die Banneraustellung stehen sollen. Im Anschluss werden Edelstahlstangen der Größe nach (Weihnachten = kürzeste Stange; Auferstehung = längste Stange) auf die Grundplatten gesteckt. Abschließend werden die oberen Querträgerstangen, an denen die Banner befestigt sind aufgesteckt.
Die Konstruktion ist so gebaut, dass sich die Banner bei Wind drehen. Windstärken bis 3 oder 4 bft. sollten für die Ausstellung kein Problem sein.
Die Banner sind von zwei Seiten bedruckt: Auf der einen Seite finden sich großflächige Kunstwerke zum jeweiligen Inhalt, auf der anderen Seite sind zum Inhalt passende Grafiken, jeweils ein Bibelabschnitt und erläutende Worte, die mit einer Frage oder einer Aufforderung zum eigenen Nachdenken anregen, zu finden.
Die Ausstellung hat sieben Stationen: